Gemeinsame Übung der Freiwilligen Feuerwehr und Werkfeuerwehr Zeiss
Großaufgebot der Feuerwehr am Zeiss Stammwerk. Rauch dringt aus einem Gebäude. Was nach einem Schreckensszenario klingt, war eine geplante gemeinsame Übung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt und der Werkfeuerwehr Zeiss.
Während viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits in den Feierabend gingen, wartete auf einen Teil der Zeiss-Beschäftigten und der Freiwilligen Feuerwehr noch eine Menge Arbeit. Am Mittwoch gegen 18 Uhr meldete die Leitstelle „Rauch auf dem Dach von Gebäude 6, mehrere Personen vermisst“. Bei diesem Szenario werden böse Erinnerungen wach. Im Jahr 2005 hatte es genau in diesem Gebäude gebrannt und einen Millionenschaden verursacht. Zum Glück wurde damals niemand ernsthaft verletzt. Fast 20 Jahre später stehen modernere Löschfahrzeuge und -taktiken zur Verfügung. Doch genau die müssen geübt werden.
Sofort nach der Alarmierung rückte das erste Fahrzeug der Werkfeuerwehr mit dem Einsatzleiter aus. Nach einer kurzen Erkundung alarmierte er weitere Kräfte der Freiwilligen Stadtwehr zur Unterstützung. Gleichzeitig wurden die Drehleiter der Feuerwehr Aalen und die Zeiss-Sanitätsstaffel alarmiert.
Die städtische Feuerwehr kümmerte sich sofort um die Sicherstellung der Wasserversorgung. Bei einem ausgedehnten Brand wird viel Wasser an verschiedenen Stellen gleichzeitig benötigt. So wurde unter anderem ein Hydrant in der Meisengasse „angezapft“. Mittels portabler Pumpe des Gerätwagens der Stadtwehr wurde Wasser aus dem angrenzenden Kocher gepumpt und in eine fest installierte Hauswasserleitung eingespeist. So konnte Wasser verteilt werden, ohne viele Schläuche verlegen zu müssen. Währenddessen rüsteten sich einige Trupps mit Atemschutz aus und betraten das Gebäude, um nach den vermissten Personen zu suchen. Das Absuchen großer Hallen ist immer eine Herausforderung. Doch mit der „Fächertaktik” können auch große Flächen schnell und systematisch abgesucht werden. So dauerte es nicht lange, bis drei Arbeiter aus dem Gebäude gerettet waren. Um sie kümmerte sich anschließend der Sanitätsdienst. Nach ca. 1,5 Stunden konnte „Feuer schwarz“ gegeben werden.
Bei der abschließenden Manöverkritik fanden die Kommandanten von Stadt- und Werkfeuerwehr nur lobende Worte. Alle Abläufe sitzen und die Kommunikation zwischen den beiden Wehren klappt gut. Stadtkommandant Bernd Betzler betonte in seinem Feedback, dass „gemeinsame Übungen wichtig sind, denn im Ernstfall kann die Werkfeuerwehr diese Großschadenslagen nicht alleine bewältigen“. Zudem sei das Werksgelände mit seinen vielen Ecken und Gebäuden für viele Kameraden Neuland. Insgesamt waren 69 Feuerwehrleute „im Einsatz“, davon 37 von der Feuerwehr Oberkochen und drei von der Feuerwehr Aalen. Zusätzlich unterstützte die Sanitätsstaffel mit 5 Rettern.