Einsatzübung: Großbrand im Rathaushotel

Dienstagabend. 19:10 Uhr. Blaulichter kleiden das Rathaushotel. Was ist passiert? Brennt es? Wir können Entwarnung geben - es war nur eine geplante Einsatzübung.

Das Rathaushotel steht vor dem Abriss. Ein guter Zeitpunkt für die Feuerwehr in diesem Gebäude eine Übung durchzuführen. Der Vorteil: Im Gebäude kann sehr realistisch geübt werden. Türen können geöffnet werden und das simulierte Feuer mittels Wasserstrahl direkt gelöscht werden.

Angenommen wurde ein Brand in der Drei-Zimmer-Wohnung der ehemaligen Rathaushotel-Mitarbeiter. Insgesamt fünf Personen wurden in der Wohnung und in den Hotelzimmern vermisst.  Ein solches Szenario in einem so großen und verwinkelten Objekt ist für eine Feuerwehr alleine nicht zu bewältigen. Daher alarmierte der Einsatzleiter kurz nach seinem Eintreffen die Werkfeuerwehr Carl Zeiss Oberkochen mit einem Löschfahrzeug ebenfalls zur Einsatzstelle. Der Wasserbedarf für dieses Fahrzeug muss selbstverständlich sichergestellt werden. Dazu wurde Wasser aus dem gegenüberliegenden Gutenbach gesaugt. Die Fahrzeuge wurden durch den Einsatzleiter strategisch an jeder Gebäudeseite in Stellung gebracht.

Die Angriffstrupps der Fahrzeuge betraten draufhin durch drei Eingänge das Rathaushotel und durchsuchten professionell die Etagen. Hier stellte die verwinkelte Bauweise mit den vielen Hotelzimmern und Zwischenetagen eine Herausforderung für das Personal dar. Zudem war beim Eintreffen des Einsatzleiters nicht ersichtlich, wo genau der Brandherd zu vermuten war, da die Rauchentwicklung in dem Gebäude sehr stark war. Jeder Angriffstrupp ist unter anderen mit Atemschutzgeräten, Funk, Feuerwehrlampe, Wärmebildkamera und vielem weiteren ausgestattet. Dazu kommt noch der mit Wasser gefüllte Schlauch, der um die 80 kg wiegt. Man kann sich also vorstellen, dass die Suche nach Personen eine schweißtreibende Aufgabe ist. Auch will der Schlauch strategisch gut verlegt werden. Der Platz ist beengt und ein Schlauch mitten im Weg hilft niemandem.

Nach routinierter Suche konnte eine vermisste Person in der Brandwohnung gefunden werden. Sie wurde durch eine Fluchthaube vor dem giftigen Rauch geschützt und ins Freie gebracht. Die weiteren Verletzten konnten in den Hotelzimmern entdeckt und ebenfalls gerettet werden.