Funk und Alarmierung

Als die ersten Feuerwehren gegründet wurden, erfolgte die "Alarmierung" der Kameraden durch den Nachtwächter, Kirchenglocken, eine manuelle Alarmierungskette oder später dann über Sirenen. Seit vielen Jahrzehnten wird für die sogenannte "stille Alarmierung" der klassische analoge Feuerwehr-Funk auf einem Kanal im UKW-Bereich genutzt. Die Jahre des analogen Feuerwehr-Funks sind gezählt, 2021 wurde die digitale Alarmierung eingeführt. Seit Mitte 2024 funkt die Feuerwehr digital.

Analoger und digitaler Funk

Alarmierung

Für die "stille Alarmierung" trägt jedes aktive Feuerwehrmitglied einen Funkmeldeempfänger mit sich. Diese Geräte haben in etwa die Größe eines alten Klapp-Handys. Bei einer analogen Alarmierung ertönt ein Alarmierungston, gefolgt von einer Durchsage der Leitstelle mit ersten Informationen. Die digitale Alarmierung liefert diese Informationen über Text im Display.

Äußerlich erkennt man die digitale Technik, natürlich abhängig vom Modell des Funkmeldeempfängers, zunächst einmal nicht, innerlich ist die Technik jedoch eine andere. Die entscheidenden Unterschiede liegen bei der Übertragungsweise der Signale. Früher wurde die Alarmierung auf demselben Funkkanal, wie der Einsatzfunk übermittelt (der so genannte 4 Meter Wellenlängenbereich, im Bereich des UWK-Funks). Dies war jedoch mit vielen Nachteilen behaftet. Da die Kommunikation zwischen Leitstelle, Feuerwehrhäusern und Fahrzeugen ebenfalls auf diesem Funkkanal erfolgte, kam es oft zu Überlastungen, insbesondere bei Großschadenslagen wie beispielsweise Unwettern. Zudem konnte dieser Funkkanal relativ leicht abgehört werden, übermittelte Nachrichten enthielten jedoch oft Informationen, die eben nicht für jeden bestimmt waren.
Nun erfolgt die Alarmierung in einem neu-aufgebauten Funknetz im 2-Meter Wellenlängenbereich und entlastet somit den klassischen Feuerwehr-Funk. Die dort übertragenen Signale sind digital und können schneller übertragen werden als mit der alten Technik. Eine Alarmierung ist mit einer SMS vergleichbar. Die Nachricht enthält das Einsatzstichwort (z. B. Brand oder technische Hilfe in verschiedenen Alarmstufen), den Einsatzort und ggfs. weitere wichtige Informationen für die Einsatzkräfte. Dafür fällt jedoch die Sprachdurchsage der Leitstelle weg, was den Leitstellendisponenten und den bisher genutzten Funkkanal entlastet. Ein weiterer Vorteil ist, dass die digitale Alarmierung verschlüsselt erfolgt, sodass ein „Mithören“ wie früher unmöglich ist. Durch die Nutzung eines anderen Frequenzbandes für die Funkübertragung ist die Erreichbarkeit der Funkmeldeempfänger auch in Gebäuden gegenüber der alten Technik noch besser und sicherer. Gerade im „Grenzgebiet“ zwischen dem Ostalbkreis und dem Nachbarkreis Heidenheim konnte es vorkommen, dass Kameraden, welche sich bspw. in Königsbronn aufgehalten haben, den Alarm nicht empfangen konnten. Auch dies gehört nun der Vergangenheit an. Durch die Zusammenlegung der Leitstellen für den Ostalbkreis und den Kreis Heidenheim erfolgt nun auch die Alarmierung auf dem gleichen Funkkanal.
Mit der digitalen Technik können Einsatzkräfte über programmierte Gruppen noch gezielter zu verschiedenen Einsatzlagen hinzu alarmiert werden. In Oberkochen bestehen diese beispielsweise aus Einsatzkräften für Kleineinsätze wie Türöffnungen, Ölspuren oder Kleinbrände und dem Gesamtalarm bei Wohnungsbränden oder Verkehrsunfällen.

Was passiert eigentlich, wenn Sie die >>112<< anrufen?

Ihr Anruf wird in der nächsten Leitstelle (in unserem Fall in Aalen) entgegen genommen. Dort laufen auch die Meldungen von automatischen Brandmeldeanlagen, welche vor allem in Firmengebäuden und öffentlichen Gebäuden installiert sind, auf. Bei telefonischen Meldungen nimmt das Leitstellen-Personal - in Aalen wird dieses vom Deutschen Roten Kreuz gestellt - den vorliegenden Notfall auf und erfragt weitere Informationen, bspw. über verletzte oder eingeschlossene Personen. Die Leitstelle löst dann den Alarm aus. Die Alarmierung wird digital an unsere Funkmeldeempfänger gesendet, den jeder Feuerwehrangehörige bei sich trägt. Zusätzlich wird über eine Smartphone-App alarmiert.

Daraufhin begibt sich jeder Feuerwehrangehörige, der den Alarm empfangen hat, unverzüglich in das Feuerwehrhaus, wo durch den ersten Eintreffenden der Funkraum besetzt und mit der Leitstelle Kontakt aufgenommen wird. Alle weiteren Eintreffenden besetzen die Fahrzeuge, um sich zum Einsatzort zu begeben.