Feuerwehr hautnah – Ferienprogramm der Feuerwehr Oberkochen

Dass Feuerwehr nicht nur „Brände löschen“ bedeutet, konnten die Kinder beim diesjährigen Ferienprogramm hautnah miterleben. Ein ganzer Nachmittag stand voll im Zeichen der Feuerwehr. An unterschiedlichen Stationen konnten die Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren verschiedene Gerätschaften ausprobieren und ihre Geschicke unter Beweis stellen. 

Es ist inzwischen eine Tradition, dass sich die Feuerwehr am Kinderferienprogramm der Stadt Oberkochen beteiligt. Dieses Jahr stand unter dem Motto „Feuerwehr hautnah“ ein Einblick in die Welt der Retter an. Nach der Begrüßung und einer Erklärung, was die Aufgaben der Feuerwehr sind, ging es auch direkt los mit praktischen Aufgaben. Leider war es an dem Tag sehr regnerisch, sodass wir uns entschieden, alle Aktionen in das Feuerwehrhaus in der Dreißentalstraße zu verlegen. Hierzu hatten wir fünf verschiedene Stationen mit feuerwehrtechnischen Aufgaben aufgebaut, an welchen die Teilnehmer ihre Schnelligkeit, Genauigkeit und ihre Begabungen unter Beweis stellen konnten. 

Los ging es mit „Schlauchkegeln“. Wie auch beim richtigen Kegelsport werden hierzu 9 Kegel aufgestellt. Anstelle einer Kugel müssen die Kinder jedoch einen Feuerwehrschlauch ausrollen und gut zielen, um die Kegel umzuwerfen. Gar keine so leichte Aufgabe, wie sich für viele herausstellte. Sowohl die Technik als auch die Richtung sind entscheidend – eine Aufgabe, die im Feuerwehreinsatz jeder „blind“ beherrschen muss. 

Das Thema „blind“ wurde dann an der nächsten Station wieder aufgenommen. Hier zeigten wir den Kindern die Wärmebildkamera. Damit können Feuerwehrleute in komplett verrauchten Räumen sehen und sich orientieren. Damit die Kinder dies erleben, hatten wir in einem verdunkelten Raum vier mit kaltem Wasser gefüllte Becher „versteckt“, welche nur mithilfe der Wärmebildkamera gefunden werden mussten. Hier zeigten wir genau dasselbe Vorgehen, wie es die echten Einsatzkräfte in einer Brandwohnung machen würden, um Menschen zu finden. 

Richtig actionreich wurde es dann bei der Station „Zielschießen“. Hier durften die Kinder ein echtes Strahlrohr in die Hand nehmen und mit zehnmal so viel Power wie ein Gartenschlauch Dinge umspritzen. Doch auch hier war wieder Geschicklichkeit gefragt. Eine Aufgabe bestand nämlich darin, in ein Rohr zu treffen und den dahinterliegenden Eimer mit Wasser zu füllen. Wie so oft bei der Feuerwehr ging es natürlich auch hier um Schnelligkeit. 

Kreativ ging es weiter: Station „Feuerwehrmännchen bauen“. Hier erwarteten die Kinder eine Reihe von Gerätschaften zur Wasserförderung oder -abgabe, im Feuerwehrjargon „wasserführende Armaturen“ genannt. Richtig zusammengesteckt entstand dann aus den Strahlrohren, Verteilern, Übergangsstücken und Ventilen ein Männchen. Hier war Kreativität und Schnelligkeit gefragt – wieder zwei Eigenschaften, die im echten Feuerwehralltag vorteilhaft sind. 

Dass ein Großteil der Einsätze der Feuerwehr nicht die Brandbekämpfung ist, zeigten wir an der letzten Station. Technische Hilfeleistungen, wie bei Verkehrsunfällen, kommen oft vor. Zwar konnten wir kein komplettes Schrottauto zu Demonstrationszwecken nutzen, jedoch eine Türe eines alten VW-Polos. Diese diente als Einsatzobjekt, an welchem die Kinder in voller Schutzausrüstung und unter Mithilfe eines erfahrenen Feuerwehrmanns Schere und Spreizer (hydraulische Rettungsgeräte) ausprobieren konnten. Ziel war es, ein kleines Stück Metall aus der Türe herauszuschneiden. Die Kinder hatten sichtlich Spaß, auch wenn das hydraulische Rettungsgerät sehr schwer ist. 

Da zu einem echten „Feuerwehr hautnah“-Erlebnis auch eine Fahrt im Löschfahrzeug gehört, stand dies als Nächstes an. Währenddessen bewerteten wir die Ergebnisse der Kinder, um später einen Sieger zu küren. Doch auch damit war das Hautnah-Erlebnis nicht vorbei. Kaum zurück von der „Einsatzfahrt“, stand ein komplett mit Atemschutzflasche ausgerüsteter Feuerwehrmann da, um den Kindern zu zeigen, wie sich das anhört und anfühlt. Um zu guter Letzt noch den Hunger anzutreiben, stand noch eine schnelle Runde „Feuerwehrautoklettern“ auf dem Programm. Hierzu werden ein paar Gerätschaften und Gerätehalterungen aus dem Löschfahrzeug ausgeklappt. Die Kinder müssen dann von der Mannschaftskabine einmal um das Fahrzeug herumklettern, ohne den Boden zu berühren. Dies hatte sichtlich hungrig gemacht, sodass gegen Abend die gegrillten Rostbratwürste schnell gegessen waren. 

Die Kinder hatten sehr viel Spaß bei den Aufgaben und wir hoffen, dadurch die Feuerwehr nahegebracht zu haben. Wir freuen uns, bald einige der Kinder in der Jugendfeuerwehr begrüßen zu dürfen.