Grillsaison
Sommerzeit ist Grillzeit. Was gibt es schöneres, als mit Familie und Freunden den Grill anzufeuern und ein paar gemütliche Stunden im Garten zu verbringen? Aber: Wir möchten nicht unplanmäßig daran teilnehmen müssen. Achten Sie daher auf unsere nachfolgenden Tipps, die Ihnen den sicheren Umgang mit Grill, Fackel oder Lagerfeuer näherbringen möchten. So kommen Sie sicher durch die Grillsaison.
Bitte beachten Sie, dass diese Tipps mit der größtmöglichen Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt wurden. Trotzdem können wir hierfür keine Haftung übernehmen.
Grillen
Es gibt eigentlich nur wenige Grundsätze, die für den richtigen Umgang mit dem Holzkohle- oder Gasgrill zu beachten sind. Um so wichtiger ist jedoch, dass diese auch tatsächlich beachtet werden. Sie ersparen sich damit die Gefahren und Folgen schwerer Verletzungen oder Verbrennungen sowie Ärger und uns die Notwendigkeit, in Ihre Grillparty hereinzuplatzen.
- Vorbereitungen: Achten Sie immer darauf, dass sich keine Kinder unbeaufsichtigt dem Grill nähern. Diese wissen zwar meist, dass Feuer heiß ist, können aber die weiteren Gefahren nicht richtig einschätzen. Lassen Sie Ihren Grill nie unbeaufsichtigt! Tragen Sie beim Grillen keine weite Kleidung, die beim Hantieren mit dem Grillgut Feuer fangen könnte. Stellen Sie zur Sicherheit immer einen Eimer kaltes Wasser in Reichweite. Damit können Sie im Notfall schnell löschen oder eine Verbrennung im ersten Moment kühlen. Pulver- oder CO2-Feuerlöscher sind hier weniger gut geeignet. Prüfen Sie bei einem Gasgrill vor der Inbetriebnahme die Gasflasche, das Ventil sowie die Gasleitung zum Grill.
- Aufstellungsort des Grills: Egal ob Holzkohle- oder Gasgrill - achten Sie auf jeden Fall auf einen sicheren Stand sowie einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien wie Sonnenschirm oder ähnlichem. Bei einem Gasgrill sollten Sie die Gasleitung und die Gasflasche nicht der Hitze aussetzen. Wenn möglich, stellen Sie die Flasche in den Schatten.
- Anzünden: Verwenden Sie niemals Spiritus, Benzin oder andere brennbare Flüssigkeiten. Diese Flüssigkeiten bilden bereits bei den Temperaturen im Sommer gefährliche Dämpfe, die zu Explosionen und Stichflammen führen können. Verwenden Sie statt dessen Grillanzünder aus dem Baumarkt, die es dort in flüssiger und fester Form gibt. Bei diesen können Sie sich auch sicher sein, dass sie keine gesundheitsgefährdenden Stoffe enthalten, die sich in Ihrem Grillgut "verewigen" können. Ganz ohne Chemie geht es auch mit einem Heißluftgebläse oder einer Lötlampe. Bis Ihr Grill die richtige Temperatur hat, kann bei einem Holzkohlegrill einige Zeit vergehen. Nehmen Sie sich diese Zeit und versuchen Sie unter keinen Umständen, die Aufheizphase durch Brandbeschleuniger (in welcher Form auch immer) zu verkürzen.
- Während des Grillens: Überall, wo Sie Grillzubehör kaufen können, erhalten Sie auch Aluschalen für Ihr Grillgut. Das Fett aus Ihrem Grillgut bleibt somit in dieser Schale und kann nicht ins Feuer tropfen und sich dabei entzünden. Achten Sie auf Funkenflug. Unterschätzen Sie die Gefahr nicht, dass Funken auch die Kleidung anderer oder Ihre Dekoration in Brand setzen können oder in den Heuhaufen im Garten des Nachbarn fliegen können.
- Nach dem Grillen: Warten Sie, bis die Kohle vollständig ausgekühlt ist. Haben Sie hierzu nicht die Möglichkeit, dann löschen Sie die Kohle ab. Lassen bzw. werfen Sie die Kohle grundsätzlich nur in Metallgefäße (im Grill selbst oder z. B. ein Blecheimer). Verwenden Sie hierzu keine Plastikeimer oder Pappkartons. Verlassen Sie die Grillstelle erst, wenn sie komplett erkaltet ist, sodass keine weitere Gefahr davon ausgehen kann. Vergessen Sie nicht, die Gasflasche Ihres Gasgrills wieder zuzudrehen.
Offenes Feuer
Für Fackeln, Kerzen oder ähnliches offenes Feuer gelten im Wesentlichen die gleichen Grundsätze wie für den Grill:
- Achten Sie auf einen sicheren Aufstellungsort mit genügend Abstand zu anderen brennbaren Gegenständen wie z. B. Ihre weitere Dekoration.
- Verwenden Sie als Brennmittel nur die vom Hersteller zugelassenen Flüssigkeiten oder Feststoffe.
- Achten Sie auf Ihre Kinder. Das Spiel mit dem Feuer ist faszinierend, aber auch lebensgefährlich.
- Warten Sie vor dem Nachfüllen von Brennmittel, bis die Fackel erkaltet ist. An dem heißen Gehäuse könnten Sie sich sonst verbrennen und ein neues Hinzugeben von Brennmittel kann zu einer Stichflamme führen.
- Wenn Sie vorhaben, ein größeres Feuer wie z. B. ein Lagerfeuer zu entzünden, dann benachrichtigen Sie rechtzeitig (optimalerweise mehrere Tage im Voraus) die Feuerwehr über die Stadtverwaltung.
Wenn doch etwas passiert...
Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen etwas passieren, dann zögern Sie nicht, die Feuerwehr und / oder den Notarzt zu alarmieren.
Besonders im Sommer können sich Feuer im Gras schnell ausbreiten. Die Dekoration - sofern nicht flammhemmend - kann ebenfalls schnell in Flammen aufgehen. Hier haben Sie mit einem Eimer Wasser kaum mehr eine Chance. Zögern Sie nicht, die Feuerwehr zu rufen!
Bei Kindern können bereits kleinste Brandverletzungen lebensbedrohlich sein. Bei Verbrennungen ab etwa der Größe eines 2-Euro-Stückes ist das ein Fall für den Notarzt. Kühlen Sie Verbrennungen mit reichlich kaltem Wasser und decken Sie die Wunde anschließend mit einem keimfreien Tuch, zum Beispiel aus einem Auto-Verbandskasten, ab. Kühlen Sie wiederum nicht zu lange, sonst kommt zu der Verbrennung noch eine Unterkühlung dazu. So genannte "Hausmittelchen", wie z. B. Mehl, sind hier absolut falsch!
Weiterführende Informationen
Durch die Verwendung von Brennspiritus und Brandbeschleuniger ereignen sich jedes Jahr tragische Grillunfälle. Mehrere Tausend allein in Deutschland. Die Folgen sind schwerste Brandverletzungen und Verbrennungen. Deshalb appellieren wir an Sie: Schützen Sie sich und Ihr Kind.
Paulinchen e.V. ist eine Initiative, die sich für brandverletzte Kinder und Jugendliche einsetzt. Gegründet im Jahr 1993, zählt die Initiative inzwischen bereits über 1.400 Mitglieder. Weitere Informationen und Servicematerial finden Sie unter nachfolgendem Link.
Wir danken für die freundliche Unterstützung.