Hauptübung der Feuerwehr Oberkochen: Schaumteppich in der Katzenbachstraße

Ein großer weißer Schaumteppich zeichnet die Katzenbachstraße. Der Grund: Die Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Oberkochen. Ein brennender Pkw in einer Werkstatt führt zu einem großen Feuer mit sieben vermissten Personen.

"Alle Jahre wieder" heißt es nicht nur in der Adventszeit, sondern auch schon im Oktober, wenn die Freiwillige Feuerwehr Oberkochen zur Hauptübung einlädt. Am 13. Oktober war es wieder so weit. Nach der Hauptübung 2017 auf dem Speditionsgelände der Firma Maier, bei dem ein Großbrand mit Gefahrgutaustritt angenommen wurde, bestand das diesjährige Einsatzszenario aus einem Feuer in der Katzenbachstraße. In der Werkstatt des Malers Schönherr, selbst Mitglied der Feuerwehr, geriet ein abgestellter Pkw in Brand. Die Flammen griffen rasch auf das ganze Gebäude über, da dort viel Holz und Farben gelagert waren. Diese enorme Brandlast und Ostwind sorgten zusätzlich dafür, dass sich das Feuer auf das benachbarte Wohnhaus ausbreitete.

Übungsablauf "wie am Schnürchen"

Wie bei einem richtigen Einsatz, erreichte zuerst der Mannschaftstransportwagen mit dem Einsatzleiter die Einsatzstelle. Dieser begann sofort mit der Lageerkundung. Es stellte sich heraus, dass in dem Wohngebäude noch sieben Personen vermisst sind. Somit wurde das kurz danach eintreffende erste Löschfahrzeug damit beauftragt, sofort mit der Personenrettung zu beginnen. Hier geht Menschenrettung ganz klar vor Brandbekämpfung. Die beiden Atemschutztrupps nutzten die Steckleiter, um in das erste und zweite Stockwerk des Wohngebäudes zu gelangen. Trotz starker Verrauchung wurden die vermissten Personen schnell gefunden. Einige von ihnen waren noch gehfähig und konnten gesichert über die Leiter gerettet werden. Drei Bewohner waren bewusstlos und mussten mit der Trage durch das Treppenhaus gerettet werden. Die weitere Versorgung der Opfer übernahm der DRK-Ortsverein Oberkochen, welcher eine kleine Sanitätsstelle in der Schulstraße errichtet hatte.

Während die vielen Zuschauer ganz gespannt auf die Rettung der ersten Personen schauten, erreichte das zweite Löschfahrzeug die Einsatzstelle. Für dessen Einsatzmannschaft stand die Brandbekämpfung im Fokus. Der brennende Pkw, sowie die Werkstatt, wurden mit Schaum gelöscht. Der Vorteil von Schaum liegt darin, dass er kühlend wirkt und gleichzeitig einen Film bildet, sodass kein Sauerstoff mehr an den Brandherd gelangen kann. So konnte das Feuer schnell gelöscht werden. Zeitgleich war der Schaumteppich ein Riesenspaß für die anwesenden Kinder. Wann sonst hat man die Chance, mit einem riesigen Haufen Schaum zu spielen? Zeitgleich wurde durch eine sogenannte Riegelstellung verhindert, dass die Flammen weiter auf das Wohnhaus übergreifen. Nach einer halben Stunde konnte der Einsatzleiter Entwarnung geben. Das Feuer sei unter Kontrolle und alle Bewohner in Sicherheit gebracht.

Ein weiteres Highlight gab es nach der Übung. Die Kameraden zeigten das Vorgehen bei einem Atemschutznotfall. Falls während eines Einsatzes ein technischer Defekt an einem Atemschutzgerät auftritt, kommt ein Sicherheitstrupp zum Einsatz. Dieser hat eine weitere Luftflasche, sowie eine spezielle Haube dabei. Mit dieser kann der Verunfallte weiterhin mit Luft versorgt und gerettet werden. In einen lehrreichen Theorie-Teil am Ende der Übung, wurde unter anderem erklärt, wie man einen Rauchmelder richtig anbringen sollte. Theorie und Praxis bildeten somit eine gute Kombination für die Zuschauer.

Wir möchten uns auf diesem Wege bei allen Zuschauern bedanken. Wir hoffen, Sie hatten eine spannende und lehrreiche Stunde.